Verschiedene Arten von Fettabbau im Körper

Vor allem Bauchspeck sitzt manchmal hartnäckig. Gut, wenn es dann Methoden gibt, die rasch schlank machen, ohne Diät.

Fett abbauen durch Diät und Sport dauert oft lange und ist mühsam. Raschen Erfolg versprechen Methoden aus der ästhetischen Medizin. Wie Kälte, Fett-weg-Spritze und die anderen Therapien funktionieren und wie erfolgreich sie wirklich sind.

  • Kälte reduziert Fett um 20 Prozent.
  • Fett-weg-Laser kann Dellen verursachen.
  • Fett absaugen hält auch auf Dauer.

Wochenlang Sport getrieben und Diät gehalten – trotzdem ist das Fett nicht geschmolzen oder nur an den falschen Stellen? Gezielt schlanker werden, gerade an Problemzonen, ist schwierig. Besonders hartnäckige Fettdepots sitzen an:

  • Hüften, Po und Oberschenkel (Frauen)
  • Taille und gesamter Bauchbereich (Männer)

Die Medizin hat deshalb Methoden entwickelt, die an bestimmten Stellen punktgenau angreifen und innerhalb von Stunden wirken sollen. Besonders erfolgreich sind dabei eine Kältemethode, Fettabsaugen und das Skalpell.

„Einmal entfernte, etwa abgesaugte Fettzellen bleiben für immer weg, wenn man nicht wieder zu viel isst und sich zu wenig bewegt“, sagt Regina Wagner, Fachärztin für plastische und ästhetische Chirurgie und Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch Plastische Chirurgie (DGÄPC). Folgende Methoden gibt es:

Fettabsaugen (Liposuktion):

Geht es um größere Areale und soll die Silhouette optimiert werden, bietet sich die klassische Liposuktion an. Unter Vollnarkose injiziert der Arzt in das Unterhautfettgewebe Substanzen, die Fettzellen lösen. Anschließend saugen Kanülen mit Hilfe von Wasser, Vibration oder Ultraschall das Fett aus dem Gewebe. „Die Behandlung erfolgt in drei Schritten: Aufschwemmen der Fettzellen, mit Ultraschall zerstören und dann absaugen“, berichtet Wagner. Der Eingriff erfolgt je nach Ausmaß der Fettmenge unter Lokal- oder Vollnarkose und wird minimalinvasiv durchgeführt.

  • Behandlungsdauer: Je nach Größe des Eingriffs ein bis drei Stunden. 24 Stunden Überwachung nach dem Eingriff ist sinnvoll, nach aufwändigeren auch ein stationärer Aufenthalt.
  • Wirkung: Bereits während der Operation wird der Erfolg sichtbar. Nach etwa sechs Monaten hat sich die Haut dann an die neue Form angeglichen.
  • Nebenwirkung können sein: Schwellungen, Nachblutungen, Blutergüssen, evtl. Taubheitsgefühle
  • Kosten: ab 4000 Euro

Fett-weg-Spritze (Injektions-Lipolyse):

Eine Injektion von Phosphatidylcholin (Lezithin) aus Sojabohnen und Gallensäure soll Fettpolster einfach auflösen. Die zersetzten Fettzellen leitet der Organismus ab. Die Fett-weg-Spritze eignet sich für kleine Areale, etwa Doppelkinn oder Oberschenkelinnenseiten.

Die Technik ist einfach: Der Arzt desinfiziert die betroffenen Hautstellen und injiziert die Lösung mit sehr feinen Kanülen in das Fettpolster. Manchmal sind mehrere Injektionen nötig.

Phosphatidylcholin ist in Deutschland allerdings noch nicht zur Fettreduktion zugelassen, allerdings als Medikament gegen Fettgerinnsel im Blut. Viele Ärzte verwenden die Substanz jedoch off-label, das bedeutet, außerhalb des Behandlungsgebietes, für das sie zugelassen ist. „Der Hersteller hat die Substanz jedoch vom Markt genommen, weil dieser Off-Label-Gebrauch ausuferte“, berichtet die Expertin. Manche besorgen sich den Wirkstoff deshalb im Ausland.

Immerhin muss der Patient dabei unterschreiben, dass er damit einverstanden ist und damit alle Rechte verliert, falls es zu Nebenwirkungen kommt. Jetzt wurde jedoch in den USA der Wirkstoff zugelassen für die Hautbehandlung – allerdings nur für das Doppelkinn.

  • Behandlungsdauer: Je nach Größe der behandelten Fläche 15 bis 20 Minuten.
  • Wirkung: Nach wenigen Wochen zeigt sich die Fettreduktion.
  • Nebenwirkung können sein: Rötung, Wärmegefühl, Schmerzen wie bei einem Muskelkater
  • Kosten: Pro Sitzung ab 350 Euro, je nach behandeltem Areal. Sehr kleine Fettpölsterchen lassen sich bereits mit einer Sitzung behandeln, manchmal sind mehrere Injektionen im Abstand von ein bis zwei Wochen nötig.

Straffen per Skalpell (Lipektomie):

Das betrifft vor allem Bauch und Oberarme. Die Bauchdeckenstraffung führt der Arzt meist nach dem Abnehmen durch, wenn ein stark übergewichtiger Mensch viele Kilogramm verloren hat und sehr viel Haut übrig ist. „Die Optik des Bauches wird also an das neue Gewicht angepasst“, erklärt Wagner.

Anders ist das bei der Oberarmstraffung. Hier werden Fett und überflüssiges Gewebe entfernt und die Haut gestrafft. Der Eingriff erfolgt unter Vollnarkose und dauert je nach Aufwand mehrere Stunden, ein Krankenhausaufenthalt ist vor allem nach der Bauchdeckenstraffung nötig.

  • Behandlungsdauer: Je nach Größe des Eingriffs mehrere Stunden.
  • Wirkung: Gleich nach der Operation, allerdings dauert es vor allem nach der Bauchdeckenstraffung noch mehrere Monate, bis alles gefestigt hat.
  • Nebenwirkung können sein: betrifft vor allem Bauchdeckenstraffung: Blutergüsse, Infektion, Gewebsnekrosen
  • Kosten: Bauchdeckenstraffung ab 5000 Euro, Oberarmstraffung etwa 4000 Euro.

Fett-weg-Ultraschall:

Hochfokussierter Ultraschall soll von außen die Fettzellen unter der Haut schwingen lassen, erhitzen und zerstören. „Bei einem Selbstversuch habe ich keine Wirkung erkennen können“, sagt Wagner.

  • Behandlungsdauer: rund 60 Minuten
  • Wirkung: Erfolg soll sich nach vier bis etwa acht Wochen zeigen.
  • Nebenwirkung können sein: Da befürchtet wird, dass bis zu 2000 Geräte im Umlauf sind, die die Normen eines behördlich zugelassen Medizinproduktes nicht erfüllen, kann es zu Nebenwirkungen wie Verbrennungen, Störungen des Verdauungstraktes, Blutergüsse oder Zwischenblutungen kommen.
  • Kosten: pro Sitzung rund 200-400Euro

Fett-weg-Laser (Laser-Lipolyse):

Spezielles Laserlicht, das über eine lange Kanüle ins Fettgewebe geführt wird, soll die Fettzellen treffen und sozusagen wegbrutzeln. „Die Ergebnisse sind wenig überzeugend“ urteilt die Expertin. Zu häufig könnten sich Dellen, und Vernarbungen bilden.

  • Behandlungsdauer: rund 30 Minuten
  • Wirkung: Erfolg soll sich durch mehrere Sitzungen nach etwa acht Wochen zeigen.
  • Nebenwirkung: Hautveränderungen, Unebenmäßigkeit
  • Kosten: pro Sitzung 250-350 Euro, mehrmals durchführen